Der Europäische Hecht (Esox lucius) ist ein räuberischer Fisch aus der Familie der Esocidae (eine bestimmte Knochenfischfamilie), der in stehenden oder gemächlich fließenden Süß- bzw. Brackgewässern (bis zu etwa 1,8 % Salzgehalt) lebt. Seine Verbreitung zieht sich in der nördlichen Hemisphäre beinahe über ganz Europa. Sein lateinischer Name bedeutet ins Deutsche übersetzt in etwa „leuchtender Hecht“ oder „schillernder Hecht“. In Deutschland wurde er zum „Fisch des Jahres 2016“ auserkoren.
Erscheinungsbild des Europäischen Hechts
Der gesamte Körper des Hechtes ist optimal darauf ausgelegt, dass er als perfekter Jäger hocheffizient und erfolgreich ist.
Sein charakteristischer Kopf ist ziemlich lang gezogen, das Maul ist oberständig und ähnelt einem Entenschnabel. In den Kiefern befinden sich rückwärtsgebogene, umklappbare Hechel- und Fangzähne. Er besitzt einen ausgeprägten Sehsinn, der ihm in Einklang mit seinen extrem beweglichen Augen einen klaren Blick und ein weites Gesichtsfeld beschert.
Der Körper kann bis zu 150 cm lang werden (im Durchschnitt aber zwischen ungefähr 50 und 100 cm). Hauptsächlich erreichen Rogner diese Maße. die Milchner erreichen kaum über 90 cm Körperlänge. Der Hechtkörper ist in Form einer Walze in die Länge gestreckt und seitlich nur schwach abgeflacht.
Die Rücken- und die Afterflosse befinden sich bei den Hechten verhältnismäßig weit hinten. Diese Eigenheit ermöglicht den Fischen eine sehr schnelle und dynamische Fortbewegung in ihrem Lebensraum.
Der Körper ist schuppig mit circa 17.000 Schuppen je Fisch und seine Färbung variiert mit dem entsprechenden Lebensraum. So sind die meisten Hechte eher grünlich braun. Doch können sie aber in Moorseen beispielsweise bräunlich-schwarz in Erscheinung treten. Während Jungtiere meist eher grünlich gebänderte Zeichnungen aufweisen, sind ältere Tiere mehr gelb gepunktet oder gelb gefleckt. Der Bauch ist meist weißlich.
In manchen Fällen kann ein Hecht ein Gewicht von über 20 kg erreichen!
Äußere Merkmale des Europäischen Hechts
Beinahe in ganz Europa beheimatet, lebt der Hecht als Standfisch bevorzugt in klaren Gewässern. In der Regel hält er sich gerne an den Uferbereichen größerer Teiche, Seen und schwach fließender Flüsse auf. Er bevorzugt krautige und strukturreiche Regionen wie Seerosenfelder oder Schilfränder. Diese bieten ihm gute Deckung. In seltenen Fällen findet man auch „Freiwasserhechte“, die im Freiwasser größerer Seen leben.
Hechte sind ausgesprochen standorttreu und verteidigen ihr Revier gegen sämtliche Feinde. Die Anzahl der geeigneten Hechtreviere eines Gewässers legt zugleich auch die höchstmögliche Anzahl der Hechte innerhalb dieses Gewässers fest.
Der Europäische Hecht: Fressgewohnheiten und Ernährung
Hechte sind Tagaktive. Sehr gefräßige und hocheffiziente Räuber, die stark optisch orientiert sind. Mit ihren großen und scharfen Augen beobachten sie ihre Beute über längere Zeit von ihrem Versteck aus, um dann blitzschnell und unglaublich geschickt und wendig vorzustoßen. Hechte gelten als sehr aggressiv, was auf ihren Schnappreflex zurückzuführen ist.
Sie fressen in erster Linie Fische aller Art. Sie besitzen aber eine starke Neigung zum Kannibalismus aufweisen und Artgenossen auf ihrem Speiseplan ganz oben stehen. Der Europäische Hecht frisst aber auch Frösche, Krebse, Vögel und selbst kleinere Säuger.
Fortpflanzung des Europäischen Hechts: Reproduktion und Nachwuchs
Etwa ab November beginnen die Milchner damit, die Reviere der Rogner zu besetzen. In dieser Phase zeigen sich die Männchen sehr aggressiv und steigern dieses Verhalten bis hin zur Laichzeit im März oder April (temperaturabhängig). Während dieser Zeit buhlen die Milchner um „ihr“ Weibchen. Meist zeigt sich dies in Kämpfen, die hauptsächlich aus Rammstößen bestehen, es kann mitunter aber auch zu sehr heftigen Kämpfen mit starken Bissverletzungen kommen!
Die Paarung findet in bewachsenen Uferzonen statt. Damit die paarungswilligen Milchner nicht während des Aktes von den Weibchen verschlungen werden, haben diese zum Zeitpunkt der Paarung eine Fresshemmung, die aber sehr rasch nach dem Laichen wieder abklingt. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass ein größerer Rogner das Männchen nach der Paarung verspeist.
Der Europäische Hecht zählt zu den Haftlaichern, d. h., ihre etwa 40.000 Eier/kg Körpergewicht haften nach dem Laichen an Stämmen, Ästen, Pflanzen, ect. unter Wasser fest. Nach etwa 10 bis 30 Tagen schlüpfen Larven aus den Eiern, die sich kurzfristig noch vom Dottersack ernähren, aber recht rasch frei schwimmen und sich dann auf tierische Nahrung (Zooplankton wie Hüpferlinge, Wasserflöhe, ect.) umstellen. Kaum vorstellbar, aber bereits 2 cm kleine Hechte gehen auf Jagd nach Fischbrut! Sie wachsen sehr rasch. Rogner sind mit etwa vier Jahren geschlechtsreif, Milchner erlangen die Geschlechtsreife bereits mit ungefähr zwei Jahren.
Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Beitrag einen guten Einblick in das Leben und die Verhaltensweisen des Europäischen Hechtes geben konnten, der euch dabei hilft, einen guten Hecht-Angelerfolg zu erzielen!
Euer Anglerspezi Peter.