Der Karpfen (Cyprinus carpio) ist eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) mit etwa 1500 Unterarten.
Ursprünglich war er in Asien und im Südosten Europas beheimatet, mit den Römern kam er schließlich zu uns nach Mitteleuropa
Im Mittelalter war er als Speisefisch derart begehrt, dass er vermehrt in Teichen gezüchtet wurde.
Karpfen
Er zählt zu den bekanntesten Fischarten innerhalb Europas und ist hier auch weit verbreitet (einzige Ausnahme ist Skandinavien). Zu den wichtigsten Karpfengebieten in Österreich zählen das Waldviertel, das südliche Burgenland und die südliche Steiermark. Das größte Teichgebiet für die wirtschaftliche Karpfenzucht und der größte Karpfenteich liegen in Deutschland. Aber auch in Asien, Kroatien, Israel, Polen, Slowenien und Ungarn hat die Karpfenzucht eine große wirtschaftliche Bedeutung.
In Fischteichen ist der begehrte Speisefisch in Zuchtform sehr häufig anzutreffen, die Wildform des Karpfens hingegen gilt als bedroht.
Das Karpfenerscheinungsbild
Wildform
Der vollkommen von großen, kräftigen Schuppen bedeckte Körper des Wildkarpfens ist in die Länge gestreckt und an der Seite nur schwach abgeflacht. Am Rücken ist er olivgrün gefärbt, die Flanken sind heller, der Bauch gelblich bis weißlich und die unpaarigen Flossen undurchsichtig und bräunlich oder dunkelgrau. Die paarigen Bauch- und Brustflossen können auch rötlich gefärbt sein.
Sein länglicher, kegelförmiger Kopf besitzt verhältnismäßig kleine Augen, einen zahnlosen Kiefer, aber drei Reihen kräftiger Schlundzähne. Seitlich der Oberlippe hat er jeweils zwei Barteln.
Zuchtform
Der Körper der Zuchtkarpfen ist hochrückig, eher füllig und gedrungen. Hinter seinem Kopf besitzt er einen Buckel. Seine Schuppen sind reduziert und das in vier unterschiedlichen Varianten, was zu einer Einteilung in vier verschiedene Zuchtkarpfenarten führte: Schuppenkarpfen (vollständig geschuppt), Zeilkarpfen (weniger Schuppen mit einer Reihe großer Schuppen an den Seiten), Spiegelkarpfen (sehr wenige Schuppen, die unregelmäßig an den Seiten verteilt sind) und Leder- oder Nacktkarpfen (schuppenlos).
Die mittlere Größe der Karpfen liegt bei etwa 35 bis 50 kg, wobei sie sogar eine Länge von beträchtlichen 140 cm erreichen können. Das durchschnittliche Gewicht bewegt sich zwischen 2 bis 3 kg, es sind allerdings auch hier bis über 50 kg erreichbar!
Die Heimat des Karpfens: Lebensraum und Umweltbedingungen
Karpfen bevorzugen warme, flache Süßgewässer mit gutem Pflanzenwuchs und weichem Grund, die stehend oder langsam fließend sind. So findet man diese Fische beispielsweise in Teichen, Baggerseen und Flüssen mit schwacher Strömung. Teilweise trifft man sich auch in Brackwassergebieten an.
Schwankungen im Sauerstoffgehalt und pH-Wert des Wassers gegenüber sind sie recht unempfindlich.
Im Winter stellen sie ihre Nahrungsaufnahme vollkommen ein und ziehen sich an die tiefsten Stellen des Gewässers zurück.
Karpfen-Ernährung: Alles was Sie über das Fressverhalten wissen müssen
Der Karpfen erreicht seine Geschlechtsreife in einem Alter von etwa 3 bis 5 Jahren.
Die Paarung findet temperaturabhängig etwa von Mai bis Juni statt. Und zwar in warmen und flachen Gewässerbereichen, die über Pflanzenreichtum verfügen und bei Wassertemperaturen von ungefähr 15 bis 20 °C . Im Laichspiel treibt der Milchner (Männchen) das Weibchen und stößt ihm mehrfach mit seinem Maul in die Flanke, wobei es nicht selten zu lebensbedrohlichen Verletzungen kommen kann.
Nach diesem Laichspiel legt der Rogner (das Weibchen) je nach Alter circa um die 100.000 bis 250.000 Eier pro kg Körpergewicht ab, die ungefähr 1 bis 1,5 mm klein sind. Diese Eier befruchtet das Männchen äußerlich im Wasser, indem es seinen Samen abgibt („äußere Befruchtung“). Die klebrigen Eier haften an den Wasserpflanzen fest, der Rogner und der Milchner ziehen sich in ihre gewohnten Bereiche zurück, d. h., Karpfen betreiben keinerlei Brutpflege.
Je nach Wassertemperatur (je wärmer, desto rascher) schlüpfen zwischen 3 bis 8 Tagen die Brütlinge. Die etwa 5 mm kleinen Larven sinken zu Boden (da ihre Schwimmblase noch nicht mit dem üblichen Gasgemisch gefüllt ist) und kleben sich so lange an die Wasserpflanzen, bis sie ihren Dottersack zur Gänze verspeist haben.
Mit der Hoffnung, dass ich euch euren Zielfisch, dem stark kämpfenden Karpfen, ein wenig näher gebracht zu haben, wünschen ich euch ein „Petri Heil!“,
Euer Anglerspezis