Tipps zum Aalangeln
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) mit seinem lang gezogenen, schlangenförmigen Körper und seiner durchgängigen Rücken-, Schwanz- und Afterflosse, die einen einzigen Flossensaum bildet, ist ein Fisch, dessen Lebenszyklus eindrucksvoll und interessant ist. Hält man sich an einige wichtige Grundregeln beim Aalangeln, so sollte die Wahrscheinlichkeit, einen erfolgreichen Fang zu machen, durchaus hoch sein. Hierfür ist es wie immer von großem Vorteil den Zielfisch, seine Vorlieben und Verhaltensweisen gut zu kennen.
Die Wahl des optimalen Angelplatzes für das Aalangeln
Ein von den wichtigen Tipps beim Aalangeln ist das Beangeln des richtigen Standort. Obwohl der Aal selbst keiner Standorttreue unterworfen ist und er auch keine bevorzugte Wassertiefe hat, gibt es durchaus einige vielversprechende Plätze, einen Aal zu fangen.
Wichtig ist es, zu berücksichtigen, dass Aale nachtaktiv sind und sich deshalb auch vorrangig erst mit Dämmerungseinbruch flacheren und ufernahen Gebieten nähern, um auf Nahrungssuche zu gehen.
Bei all diesen Hotspots gilt allerdings der Rat, die Montage so ufernah wie möglich anzubringen.
Landzungen, die weit ins Gewässer reichen
Die besten Erfolge beim Aalangeln konnte ich an solchen Uferstellen verzeichnen, an denen die Zungen sich weit in das Gewässer hinein erstreckten und Erhebungen im Wasser zu finden waren, die das Ufer mit einer Insel oder einem Barschberg verbanden. Mit Einsetzen der Dämmerung tasten sich die Aale entlang dieser Erhebungen Richtung Ufer auf der Suche nach Nahrung.
Begebt euch dafür am besten in euer Boot und checkt die Unter-Wasser-Situation mit einem Echolot oder Lotblei ab.
Aalangeln in reusenförmigen Buchten und Seerosenfeldern: Eine effektive Strategie
Sucht das zu befischen gewünschte Gewässer nach Buchten ab, die zum Ufer hin zunehmend schmaler werden, ähnlich einer Reuse. Je mehr potenzielle Futterfische bei Ausklang des Tages darin schwimmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch Aale auf der Suche nach ihrer Beute darin aufhalten.
Seerosenfelder.
Von oben schön anzusehen, bieten Seerosenfelder Aalen nicht nur optimale Deckung, sondern sie spenden ihnen auch willkommenen Schatten und reichlich Futtermaterial. Denn dort verstecken sich viele Insekten. Die wiederum ziehen kleine Beutefische für den Aal an, die sich von Insekten ernähren und den Unterschlupf im schützenden Grün schätzen.
Ich markiere eine genügend große Lücke zwischen den Seerosenblättern gerne mit zwei roten Knicklichtern, damit ich beim nächtlichen Angeln nicht ganz „blind“ zielen muss, die Aale durch die Lichter aber nicht zu sehr vorgewarnt sind.
Versteckte Aale in versunkenen Bäumen & Unterwasser-Hotspots
Aale lieben es, sich in versunkenen Bäumen zu verstecken und dort auch auf Nahrungssuche zu gehen. Natürlich ist Totholz zwar sehr hängerträchtig, mit einer großen Treffsicherheit und Zielgenauigkeit. Mit einer guten, starken Schnur ist die Erfolgsquote allerdings auch eine entsprechend hohe!
Steinpackungen an Steilufern
An diesem Hotspot halten sich Aale ausgesprochen gerne auf, da ihnen hier ausgezeichneter Schutz geboten wird. Allerdings sind die Steinpackungen wiederum sehr hängerträchtig. Also ist beim Aalangeln an solchen Stellen stets Vorsicht geboten!
Unterspülte Uferkanten
Unterschwemmte Uferkanten mit dichten, weitverzweigten Wurzelsystemen bieten den Aalen Schutz vor der Sonne und Licht. Hier könnte man durchaus auch unter Tags auf Aalfang gehen kann. Zudem wird reichlich Nahrung angespült, Leckereien, die sich der Aal keinesfalls wird entgehen lassen wollen.
Tipps zum Aalangeln: Optimale Aaljagd nach Regenschauern
Einer der besten Zeitpunkte, auf Aaljagd zu gehen, ist die Phase nach einem Platzregen, wenn das Wasser noch trüb ist. Der akut gewonnene Sichtschutz und die durch den Regenschauer frisch ins Wasser geschwemmten Insekten, Würmer, etc. sind eine zu große Verlockung für die Aale: Sie kommen aus ihren Verstecken, streifen auf der Suche nach Nahrung durch das Gewässer und wagen sich auch bei Tageslicht ganz nah ans Ufer heran. Nehmt euch aber bitte vor Gewittern in acht, denn die Angelruten ziehen Blitze an.
Idealzeiten und Faktoren für erfolgreiches Aalangeln
Die höchsten Chancen auf einen Fang beim Aalangeln hat man mit Einbruch der Dunkelheit, weil Aale nachtaktiv sind. Gegen 1 Uhr morgens allerdings legen sie ein kleines „Verdauungspäuschen“ ein und werden erst wieder gegen 3 Uhr aktivt.
Dabei sollte die Wassertemperatur aber über 10 °C liegen, denn erst dann werden die Aale mobil und gehen auf Nahrungssuche.
Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Top-Monate für ein erfolgreiches Aalangeln in unseren Breiten April bis Oktober sind. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass sich tiefe Baggerseen oder fließende Gewässer natürlich langsamer erwärmen als kleine, flache Teiche.
Zudem sind Aale in Neumondnächten aktiver und bissiger als in Vollmondnächten, die ihnen offenbar „zu hell“ zu sein scheinen. Je dunkler also die Nacht ist, desto näher kommen die Aale ans Ufer und desto höher ist der Fangerfolg.
Die Lockwirkung von Leckerbissen auf Aale durch ihren dreidimensionalen Geruchssinn
Aale haben einen hoch entwickelten, dreidimensionalen Geruchssinn. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass sie durch den Geruch frischer Leckerbissen herrlich aus der Reserve gelockt werden können. Die größte Versuchung stellen für sie wohl gelöcherter bzw. zerfetzter Fisch oder zerteilte Regenwürmer dar.
Maximale Stille und Dunkelheit: Die Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Aalangeln
Für einen erfolgreichen Aalangeltag sind maximale Stille und Dunkelheit unverzichtbar, da Aale sehr empfindlich auf Lärm und helles Licht reagieren. Um dies zu gewährleisten, sollten Angler keine unnötigen Geräusche verursachen und auf künstliches Licht verzichten. Zusätzlich zur Ruhe und Dunkelheit sind beim Aalangeln auch bestimmte Ausrüstungsgegenstände von großer Bedeutung.
Hierzu zählen ausreichend Knicklichter, um den Köder in der Dunkelheit gut zu erkennen, ein feuchtes Handtuch, um den Fisch sicher im Griff zu halten, eine Stirnlampe, um den Aal bei der nächtlichen Jagd zu beobachten, sowie ein verschließbarer Behälter, um die erbeuteten Fische sicher zu verwahren. Mit der richtigen Ausrüstung und der Einhaltung von Stille und Dunkelheit steht einem erfolgreichen Aalangeltag nichts mehr im Wege.
Tipps für das erfolgreiche Aalangeln: Verwendung von Posenmontagen und Freilaufmontagen
Verwendet etwa 3 bis 6 g schwere, ausgebleite Posenmontagen, die ihr entsprechend auf die Gewässertiefe anpasst, sodass der Köder einige Zentimeter oberhalb des Gewässergrundes oder direkt auf diesem angeboten werden kann. Bringt den Köder möglichst nahe an einem Hindernis an, haltet dabei aber dennoch einen Mindestabstand von etwa 1,5 m ein! Für das nächtliche Angeln möchte ich euch rote Knicklichtposen empfehlen.
Mit Freilaufmontage auf Aaljagd in fließenden Gewässern
An Flüssen empfiehlt es sich, eine Grundmontage mit Anti-Tangle-Boom mit Blei, Perle, Wirbel und Vorfach mit Haken zu verwenden. So wird die Beschädigung des Knotens verhindert und ein rasches Vorfachtauschen ermöglicht.
Stark verkrautete oder sehr schlammige Gewässer
Solltet ihr in solchen Gewässern Aalangeln, so solltet ihr ein Tiroler-Hölzl dem Grundblei vorziehen, damit die Montage nicht darin „verschwindet“.
Mit der Hoffnung, euch hilfreiche Tipps gegeben zu haben, verabschiede ich mich nun und wünsche euch „Petri Heil“ bei der Aaljagd.
Euer Anglerspezi
Fazit zu den Tipps zum Aalangeln:
Das Angeln von Aalen erfordert ein Verständnis ihrer Verhaltensmuster und der richtigen Standorte. Aale sind nachtaktiv und bevorzugen flache, ufernahe Gebiete bei Dämmerung. Standorte mit Landzungen, die ins Gewässer reichen, Reusenförmigen Buchten, Seerosenfeldern, Totholz und unterspülten Uferkanten sind vielversprechend. Zudem sind auch Wetterbedingungen wie Regen, Dämmerung und Flut einzubeziehen. Montagen sollten ufernah und an markierten Stellen (z.B. bei Seerosenfeldern) angebracht werden.
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Hallo,
in allen Dingen gebe ich Dir Recht.
Doch möchte ich ergänzend sagen, dass der Luftdruck auch eine Rolle spielt.
Zwischen 1000-1010hpa sind die Erfolge noch besser.
Da spielt es keine Rolle, welches Wetter an dem Tag herrscht.
Lieben Gruß und Petri Heil
Hallo,
vielen Dank für deinen Kommentar und die Ergänzung zum Thema:Erfolgreich Aalangeln: Tipps & Tricks. Du hast vollkommen Recht, der Luftdruck kann tatsächlich eine wichtige Rolle beim Angeln spielen. Ein Druck zwischen 1000-1010hpa scheint besonders förderlich zu sein, unabhängig von der aktuellen Wetterlage. Vielen Dank für diese interessante Information.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim Angeln und Petri Heil!
Liebe Grüße Anglerspezi.
Bin passionierter Fischer,übe 99% der Zeit das C+R aus(Ein Hoch auf die Niederlande!),
aber warum muss man einem solchen Fisch nachstellen?…hier ist ein C+R nicht so ohne weiteres möglich….Die Berufsfischerei entnimmt schon viel zuviel Aal-ich finde da dollten wir uns zurück halten!Jedes Tier das abwandern kann und laicht(nur 1 einziges Mal-danach stirbt der Aal!)bringt uns geschätzt 1500 neue Tiere die in unsere Europäischen Flussgewässer zurückkehren und unsere Natur bereichern.
Wir sollten die Aal-Fischerei beruflich wie privat mal 15 Jahre aussetzen.
Meine Meinung!
Lieber Michael Van Vlodrop,
Vielen Dank für deinen ehrlichen und engagierten Kommentar zum Thema Aalfischerei. Es ist offensichtlich, dass du ein passionierter Fischer bist, der sich um die Erhaltung der Fischbestände und den Schutz der Natur sorgt.
Dein Vorschlag, die Aalfischerei sowohl beruflich als auch privat für 15 Jahre auszusetzen, ist interessant und zeigt dein Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und die Zukunft unserer Gewässer. Die Idee, dass jedes Tier, das abwandern und laichen kann, uns geschätzte 1500 neue Tiere bringt, verdeutlicht die Bedeutung des Schutzes dieser faszinierenden Spezies.
Es ist wichtig, dass wir alle gemeinsam Verantwortung für die Erhaltung der Fischbestände übernehmen und uns Gedanken darüber machen, wie wir nachhaltiger fischen können. C+R (Catch and Release) ist eine mögliche Methode, um dies zu erreichen, aber wie du richtig feststellst, ist es bei Aalen nicht immer einfach umzusetzen.
Es ist wichtig, dass solche Diskussionen geführt werden und wir unsere Meinungen und Erfahrungen teilen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Dein Kommentar trägt zu dieser wichtigen Debatte bei und zeigt, dass es viele Menschen gibt, die sich um das Wohl unserer Natur und ihrer Lebewesen kümmern.
Nochmals vielen Dank für deine Meinung und das Teilen deiner Gedanken. Es ist ermutigend zu sehen, dass es Menschen wie dich gibt, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen und ihre Leidenschaft für das Angeln auf verantwortungsbewusste Weise ausüben.
Mit freundlichen Grüßen
Anglerspezi